Wissbegierig und Willensstark Erst Lernende, dann Meisterin

Ein Rummelplatz mit Karussell und Achterbahn lässt so manches Kinderherz vor Freude hüpfen. Auch bei Sarah Berner war das nicht anders. Aber: Ihr Interesse galt nicht nur dem eigenen Vergnügen, sondern der Technik dieser Jahrmarktanlagen. «Ich war fasziniert von den beweglichen Teilchen und der Mechanik, die diese Gefährte in Bewegung brachte», erzählt sie.

Mit 14 Jahren entschied sich Sarah Berner für eine Ausbildung zur Maschinenmechanikerin bei Geberit in Pottenbrunn. «Ich lernte die klassische Mechanik. Dazu gehörten die Grundeigenschaften von Stoffen, die Wirkung von Kräften und die Bewegung von Körpern. Solche Dinge zu verstehen und erklären zu können, fasziniert mich bis heute», sagt die mittlerweile 30-Jährige.

Sarah Berner. (c) Geberit / Tobias Singer
Sarah Berner leitet in der Produktion in Pottenbrunn ein 24-köpfiges Team. (c) Geberit / Tobias Singer

Selbstbewusst trotz Unterzahl

Dass damals von 300 Berufsschülern nur zwölf Mädchen waren – machte Sarah Berner nichts aus. «Ich hatte immer auch einen guten Draht zu meinen männlichen Kollegen. Das hat sich nicht geändert.»

Nachteile habe sie als Frau in diesem technischen Beruf nicht erlebt. Aber: «Ein gesundes Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen helfen. Wer sich nicht unterkriegen lässt und sich den nötigen Respekt verschafft, wird auch wahrgenommen.»

Erst Mama, dann Meisterin

Sarah Berner ist dies gelungen, wie ihre Karriere eindrücklich zeigt. Sieben Jahre war sie als Maschineneinrichterin in der Nachtschicht tätig und absolvierte nebenbei eine Weiterbildung zur Werkmeisterin in Maschinenbau und Automatisierungstechnik. «Ich war zuständig für das Umrüsten und die Prozessoptimierung von beispielsweise Spritzgussmaschinen», erklärt sie. Als man ihr eine Führungsposition als Meisterin in der Produktion anbot – Sarah Berner war zu diesem Zeitpunkt frischgebackene Mama – musste sie nicht lange überlegen. Sie sagte zu.

Gut durchmischtes Team

Inzwischen leitet die Sarah ein 24-köpfiges Team, rund die Hälfte davon sind Frauen. In der Branche ist der Frauenanteil zwar immer noch verhältnismäßig gering. In der Produktion in Pottenbrunn ist er aber Anfang 2023 bei 44 Prozent.

Auch in der dortigen Lehrlingswerkstatt wächst die Anzahl Mädchen. Das hat auch mit dem guten Image von Geberit zu tun, ist Sarah Berner überzeugt. «Es ist bekannt, dass wir viele Frauen in technischen Berufen beschäftigen. Dass unsere Produktionshallen gepflegt sind und die Arbeit durch viele Hilfsmittel erleichtert wird, hat ebenfalls einen positiven Einfluss. Geberit hat diesbezüglich einen guten Standard.»

Sarah Berner. (c) Geberit / Tobias Singer
Sarah Berner mit Wannenabläufen aus ihrer Produktionslinie. (c) Geberit / Tobias Singer